Preiserhöhung beim Semesterticket – Studentische Mobilität auf dem Abstellgleis

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Münster (AStA) kritisiert die massive Preiserhöhung des Semestertickets, die durch die bundesweite Preissteigerung des Deutschlandtickets ausgelöst wird. Ab dem Wintersemester 2025/26 sollen Studierende 208,80 Euro pro Semester für ihr Semesterticket zahlen – eine massive Erhöhung um über 18 %, also 32,40 Euro.

Was als 49-Euro-Ticket startete und als bezahlbare Mobilitätsgarantie angepriesen wurde, wird durch die Preiserhöhung seinem Versprechen der Bezahlbarkeit nicht mehr gerecht. Die Erhöhung des Deutschlandtickets von 49 auf 58 Euro wird direkt an die Studierenden weitergegeben, ohne dass Bund und Länder ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Dazu Niklas Klasen, Mobilitätsreferent im AStA: “Für den Weg zu Vorlesungen, Seminaren oder Praktika brauchen die Studierenden das Semesterticket. Kein Semesterticket ist also keine Alternative, das Ticket muss bezahlbar sein.”

"Hinzu kommt, dass viele Studierende mittlerweile leider mit dem Zug pendeln müssen. Die Mietpreise explodieren und der Wohnungsmarkt ist prekär. Pendeln an sich ist belastend, nun nochmal teurer, das ist für viele Studis schmerzlich”, ergänzt Laurenz Schulz, Referent für Soziales und Wohnen.

Die Erhöhung um mehr als 18 % ist für Studierende nicht tragbar. In Zeiten explodierender Mieten, steigender Lebensmittelpreise und einer anhaltenden Wohnraumkrise in Hochschulstädten bedeutet diese Preiserhöhung für viele Studierende das Überschreiten ihrer finanziellen Belastungsgrenze. Wer solche Preissprünge beschließt, nimmt billigend in Kauf, dass Studierende neben steigenden Lebenshaltungskosten und Mieten eine weitere massive finanzielle Belastung schultern müssen. Mobilität ist ein elementarer Bestandteil des Studiums und darf nicht zum Luxusgut werden. “Dass das Deutschlandticket überhaupt teurer wird ist schon ein Schritt in die völlig falsche Richtung, die Kosten aber eins zu eins an Studierende weiterzugeben, die ohnehin schon mit vielen finanziellen Sorgen zu kämpfen haben, einfach nur ungerecht”, sagt Lisa-Nicole Bücker aus dem AStA-Vorsitz.

Die Erhöhung trägt mittelbar zu steigender sozialer Ungerechtigkeit und eingeschränkterem Bildungszugang bei. Wenn die Bundesregierung ihre Versprechen von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit ernst meint, muss sie diese Preiserhöhung sofort stoppen.


Der AStA fordert mit Nachdruck von Bund und Ländern:

  • Eine sofortige Rücknahme der Preiserhöhung des Deutschlandtickets
  • Ein bundesweites Semesterticket für 129€ im Semester, wie vom Landes-ASten-Treffen NRW bereits gefordert
  • Langfristige Garantien für bezahlbare studentische Mobilität